Ist das jetzt endlich die Rückkehr auf die Bühne? Richtigerweise müsste ich jetzt sagen Ja und Nein - beides stimmt, und stimmt aber auch nicht.
Um komplett richtig zu antworten, müsste ich ja erstmal überlegen, wann (und ob) ich von der Bühne weg war? Das wäre schon eine echt schwere Frage, denn alles steht und fällt bei mir immer wieder mit Gesundheitsfragen. Was daran so schwer ist? Na ja - ging ja eigentlich bei mir schon direkt mit der Geburt los - danach gab es nur noch extreme Ups und Down. Aber als Corona alle Events auf Eis gelegt hat, war glaube ich bei mir dann auch ein Schnittpunkt, an dem ich gesagt habe: "Geht nicht mehr!"
Was ist da jetzt so schwer einzugrenzen? Nun - ich bin ja weiterhin in der Gemeinde auf der Bühne gewesen. Von daher ist es halt schwer zu sagen, es gab einen klaren Cut. Und aufgehört Musik zu machen habe ich ja eh nicht! Es gibt keinen Tag, an dem nicht eine Gitarre in der Hand hätte. Da ich keine Auftritte mehr gespielt habe, hatte ich Unmengen Zeit. Das hat mir Spielraum gegeben, alles Mögliche auszuprobieren. Aufnahmen, Mixen, Mastern, Videos erstellen usw. Ich behaupte nicht, dass ich darin Meister geworden wäre, oder dass meine Sachen ein echter Meilenstein wären. Aber das WIE konnte ich auf jeden Fall verbessern und jede Menge dazu lernen. Aber es ist auch ein riesiges Loch in mir entstanden. Ich habe es immer geliebt, auf der Bühne zu stehen. Ich liebte es alles zu organisieren, zu planen und zu sehen wie alles klappt - oder auch mal schiefgeht.
Meine Gesundheit hat mir aber immer mehr Steine in den Weg geworfen. Irgendwie wurde alles schlimmer. Und wenn ich dachte "Jetzt kann es nicht mehr schlimmer werden!" - dann hat mir das Leben gezeigt: "Schlimmer - geht immer!"
Mein Körper ging komplett auf Krawall! Beim Wechsel von 2022 zu 2023 dachte ich schon, dass nun wirklich mein Ende kommt. Und es war auch immer wieder kurz vor knapp. Mein Stoffwechsel hat irgendwann dann auch gesagt, dass er da nicht mehr mitmacht. Mein Herz hat mir immer öfter gesagt, dass es Feierabend machen will. Und dann kam noch on top ein kleiner Schlaganfall. Die Rettung war dann letztlich eine operative Korrektur - und mein innerer Motor ist wieder angesprungen. Es ist jetzt nicht so dass ich gesund wäre. Heute sagt meine Waage, dass ich seit der OP 34 kg verloren habe. Das macht natürlich vieles ungemein leichter.
Am kommenden Sonntag ist MEET THE FAMILY! Ein Gottesdienst, der gemeinsam mit anderen Gemeinden in einer Halle gefeiert wird. Und ich darf wieder mitspielen - im Worship-Team. Im Grunde also nichts anderes, was ich in den letzten Jahren ja auch gemacht habe - oder? Doch eben schon. Endlich mal wieder auf einer größeren Bühne spielen, und endlich mal wieder raus mit dem Zeug. Alles packen, irgendwo aufschlagen, aufbauen, Soundcheck und vor fremden Menschen spielen. Wird alles funktionieren? Oder habe ich ein Kabel vergessen? Streikt mein Funk? Eben das alte Kribbeln mal wieder erleben.
Wird das nun der Schlüssel, um wieder zurück auf die Bühne zu kehren? Also, so wie es mal war, wird es sicherlich nicht mehr werden! Früher habe ich da auch echt Raubbau an mir selbst betrieben. Oft kam es vor, dass ich jedes Wochenende 5-6 Veranstaltungen gespielt habe. Tagsüber hier, abends da, sonntags Gottesdienst. Das werde ich nicht mehr machen! Ich kann auch gar nicht mehr ohne Hilfe von außen irgendwas machen. Neurologisch habe ich reichliche Defizite, deswegen kann ich nur äußerst kurze Strecken ohne Rollstuhl zurücklegen. Statt Strecke müsste ich korrekt eher Stückchen schreiben! Und solche Hilfen, wie ich sie brauche, müssen ja auch irgendwie bezahlt werden - was mich preislich schonmal in ganz andere Hemisphären katapultieren würde.
Aber - ich checke zurzeit nach einer Möglichkeit, als One-Man-Band aktiv zu werden. Da blitzt eine Möglichkeit auf, die ich vielleicht realisieren kann. Aber viel mehr möchte ich da heute - noch - nicht sagen.
Es steht ja aber auch bei mir wieder mal ein Klinik-Aufenthalt an. Und diesmal geht es nicht um 2-3 Wochen. Diesmal geht es um viel länger. Ich beginne eine Behandlung, die Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern wird. Nein - nicht am Stück. Aber halt schon harte Arbeit an mir!
Klinik-Aufenthalte haben mir aber in den letzten Jahren auch immer die Chance gegeben, an meiner Musik-Performance zu arbeiten. Aber schauen wir doch einfach mal was die Zeit bringen wird? Jetzt ist doch auch erst einmal JETZT! Heute denke ich nur an morgen! Und morgen ist in der Festhalle Dietmannsried MEET THE FAMILY!
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