Modeller und In Ear!

Ich habe schon vor langer Zeit meine Röhren-Amps in Rente geschickt. Wann genau, weiß ich nicht mehr. Was ich sicher noch weiß ist, dass ich bereits mit dem Line6 POD ohne Amp auf der Bühne stand. Ich glaube 2015 habe ich mir den Helix zugelegt, und seitdem ist der immer erste Wahl für mich. Damals war das noch so ein bisschen Tabu-Thema. Wenn man als Gitarrist offen bekannte nur mit Modeler und In-Ear anzutreten. Das war mehr verpönt als toleriert. Als echter Rocker muss man doch mindestens mit einem Half-Stack antreten. Egal wie klein der Laden ist. Und In-Ear, das benutzt man doch nicht.
Im Lauf der Jahre hat sich das enorm geändert. Und ich muss immer lauter lachen, wenn mir auf einmal Leute erzählen, dass es kein ehrlicher Rock sei, ohne Amp. Realität ist, dass es ganz viele gibt, die die alte Technik daheim lassen und auf modernen Pfaden wandeln. Ich möchte sogar behaupten, nur mit In Ear kann man noch ehrlichen Rock abliefern. Denn nur damit schafft man es sich selbst, und die anderen genauso zu hören, wie man es braucht.
Und um vor 30 Mann in der Dorfkneipe zu rocken braucht es wirklich keinen 100 Watt Vollröhren Amp. Der macht da niemandem Spaß.

Ich genieße es, dass ich meinen Helix daheim anschalte, und via Kopfhörer den Sound habe, den ich liebe. Über USB ist der Helix mit dem PC verbunden, und so kann ich via YouTube mit meinen Lieblingsbands rocken. Und - genau den Sound nehme ich dann mit auf die Bühne. Kein rumgefummele mehr. Es passt einfach. Egal wie groß der Saal ist, egal was für eine Anlage steht.... Da braucht es nur minimale Anpassungen und los geht es.

Zuletzt habe ich es bei Status Quo gesehen. (Siehe Fotos) Im Marshall Gehäuse: Ein Kemper! Und die Band via In Ear am Puls der Zeit. Publikum begeistert, dass Rossi so gut wie nie spielte und die Band Spielfreude zeigte, die man lange vermisst hat. Ja da macht es auf einmal wieder Spass - wenn es nicht nur quietscht und pfeifft, man sowieso nicht hört was man selbst gerade singt... Auf einmal passt alles (wieder).

In Ear bietet aber noch ganz andere Möglichkeiten. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit dass man intern Absprachen treffen kann, die die Musiker hören, aber im Publikum niemand. "Spiel nochmal ein Solo, dann gehen wir in den Refrain" Wäre blöd wenn das jemand im Publikum hört, via In Ear total einfach zu realisieren. Und die ganze Band weiß bescheid. Kein "Hääää - was spielt denn der da? Jetzt kommt doch...."

Kurzum - Coole Sache!

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