Ich möchte mit einer kleinen Zeitreise beginnen. Wir gehen zurück in die 70er. Oh Mann, ich werde wirklich alt….

Musik erleben war damals etwas anders, vor allem auch etwas schwerer als heute. Während man heute einfach mal kurz ins Internet „geht“ und mit ein, zwei Klicks alles anhören kann, war das damals nicht so ganz einfach.

Als Teenie war es gang und gäbe, dass man daheim mit dem Radio den einen oder anderen Hit zum ersten Mal hörte. Oder eben der Klassiker bei uns im Ort: Die Bücherei!

 

Ich wuchs in einem Städtchen auf, wo damals Deutschland endete. Sprichwörtlich, denn neben dem Straßengraben war schon die Grenze zur DDR. Wir hatten eine Bücherei, die war im Gebäude des Tennis-Vereins untergebracht. In der Bücherei gab es eine Ecke, wo man Schallplatten anhören konnte. Dort hörten wir als Kinder schon immer die Geschichten von Hui Buh, Pumuckl und Co. Und irgendwann kam das Interesse für Musik.

Wenn man eine Platte hören wollte, dann suchte man sich die in den großen Holzkästen aus. Und ganz oft, eigentlich immer, wurde man ausschließlich durch das Coverbild auf eine Platte aufmerksam. Bei ganz vielen Platten waren halt so die typischen Schlager „Fuzzies“ abgebildet. Mit Anzug usw. Nichts, was mich neugierig gemacht hätte. Aber dann blieb mein Blick bei einer Schallplatte hängen, wo so ein Typ mit Lederjacke darauf abgebildet war. Ich weiß noch, dass ich hin und her überlegt habe, wie man wohl den Namen ausspricht Peter Maffay und darunter stand: Steppenwolf. Meine Neugier war geweckt. Ich trug also die Platte zu der Frau am Tresen. Die hat mich skeptisch angeschaut, hat die Platte genommen, mir dafür einen Kopfhörer in die Hand gedrückt und gesagt „Nr. 5!“ In einer Ecke des Raumes waren Sitze und daneben konnte man den Kopfhörer einstecken und eben mit einem Drehregler auswählen, welche Nummer man hören wollte. Ich drehte auf die Nr. 5.

Ich gestehe noch heute, mich hat das sofort abgeholt. Noch heute ist meine Vorstellung von Rock, genau der Sound! Und wir reden hier immerhin vom Jahr 1979!

Während sich meine Freunde alle mehr und mehr auf die typischen Rockbands stürzten wie AC/DC usw. war ich von Anfang an von Peter Maffay gecatcht. Die erste LP, die ich mir gekauft habe, war dann die Scheibe „Ich will leben!“ Ich glaube „Eiszeit“ und „Lieber Gott“ sind streckenweise in Dauerschleife gelaufen.

Du hast es bestimmt gemerkt – wir sind längst in den 80er Jahren angekommen.

 

1983 war ich in den Sommerferien bei meiner Tante in Pforzheim. Was cool war, die Tante hatte eine coole Stereoanlage. Und – in Pforzheim gab es jede Menge Läden, wo man Schallplatten kaufen konnte. Eine Sensation für mich „Landei!“

Ich weiß es noch fast ganz genau. Ich bin in den Plattenladen rein und sah das Coverbild. Da war nur ein Sichelmond und ein paar Sterne zu sehen, und oben stand so in einer Art Handschrift Peter Maffay. Und unten in der gleichen Handschrift „Tabaluga oder die Reise zur Vernunft“

Klare Sache – Peter Maffay, die Scheibe muss mit. In der Wohnung meiner Tante war ich dann schon richtig gespannt, was da jetzt wohl für coole Rocksongs kommen werden. Ich hab extra gewartet, bis ich alleine war, damit ich auch schön laut machen kann. Probehören habe ich nicht gemacht, denn ich wollte ja unbedingt genauso überrascht werden wie bei „Steppenwolf!“

Und dann: Märchenmusik und eine Erzählerstimme. Entsetzung, sofort ausmachen. Mein erster Gedanke – „Da hat man mir wohl eine falsche Platte eingepackt, hoffentlich hab ich den Kassenzettel noch!“

Aber nein – auch auf der LP steht Peter Maffay: Tabaluga oder die Reise zur Vernunft.

„Na gut – hilft ja nichts!“, dachte ich, und hab die Platte nochmal gestartet. Schließlich war mein Taschengeld dafür draufgegangen.

Und so hab ich also die Geschichte vom kleinen Drachen angehört. Ich hätte es damals niemals zugegeben. Aber auch dieses Märchen hat mich volle Kanne erwischt. Mit Gänsehaut saß ich da als Tabaluga die Schildkröte Nessaja trifft. Und als der Song startet, hab ich die Gänsehaut am ganzen Körper gespürt. Was war das schön!

Noch heute liebe ich den Song, der im Lauf der Zeit immer wieder mal aufpoliert und immer wieder neu interpretiert wurde.

Sogar der Name des Songs hat sich im Lauf der Zeit geändert, hin zu „Ich wollte nie erwachsen sein!“

 

Heute ist der 30. August 2024. Das ist nicht irgendein Tag. Das ist der Geburtstag von Peter Maffay, der heute 75 Jahre jung wird. Peter hat beschlossen, die großen Touren einzustellen. Ich hoffe, dass es trotzdem noch viele neue Songs von ihm gibt, und noch die eine oder andere Möglichkeit ihn live zu sehen. Und das hat er ja letztlich auch die ganze Zeit immer wieder betont, dass es so kommen wird.

 

Vor allem wünsche ich Peter Maffay aber von Herzen alles Gute zum Geburtstag, Gesundheit und Glück, und vor allem Gottes Segen. Letzteres weiß ich, dass er das mittlerweile zu schätzen weiß, denn 2015 (ca.) hat sich Peter Maffay zum Glauben bekehrt.

 

Ach so, Peter Maffay’s Songs – Ich spiele ja am 21. September im Kaltentaler Brauhaus (in Aufkirch) Ich bin mir ziemlich sicher, dass da auch mindestens ein Maffay Song gespielt wird. Ich bin mir nur noch nicht sicher, welcher. Aber ich denke, dass Nessaja schon ein ganz großer Favorit sein wird!  

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